Medikamente gegen Sodbrennen


Einnahme nach Bedarf nicht sinnvoll
Medikamente gegen Sodbrennen

Medikamente gegen Sodbrennen oder saures Aufstoßen benötigen je nach Wirkstoff unterschiedlich festgelegte Einnahmezeiten. Nicht alle eignen sich für eine Einnahme nach Bedarf. Darauf macht die Bundesapothekerkammer aufmerksam.

Säure reizt die Schleimhaut

Bei Sodbrennen fließt Magensäure in die Speiseröhre und reizt die Schleimhaut. Typisch ist ein Brennen im Brustbereich oder Hals, meist begleitet von Aufstoßen und einem Völlegefühl im Oberbauch. Die Ursachen für den Rückfluss (lat. Reflux) der Magensäure sind ganz unterschiedlich: Zu viel schweres Essen und säurehaltige Getränke wie Alkohol fördern die Beschwerden. Manchen Menschen schlägt Stress oder Kummer auf den Magen. Auch Erkrankungen des Magens oder bestimmte Medikamente heizen dem Magen ein.

Leichte Kost, ein Mittagsschläfchen oder ein Verdauungsspaziergang lindern in vielen Fällen die Beschwerden. In hartnäckigen Fällen helfen Medikamente aus der Apotheke. Hier gilt es, genau die Einnahmehinweise zu beachten. „Patienten sollten sich vor jeder Selbstmedikation in der Apotheke beraten lassen. Das gilt besonders für die Einnahmezeitpunkte“, erläutert Gabriele Overwiening, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer (ABDA).

Feste Einnahmezeiten bei Säureblockern

Sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI) wirken, indem sie die Säurebildung in den Zellen der Magenwand unterdrücken. Diese Medikamente sollte man in der Regel einmal täglich vor dem Frühstück einnehmen. Ihre säurehemmende Wirkung hält einen Tag an. Eine Einnahme bei Bedarf, also bei akuten Beschwerden, ist nicht sinnvoll.

Rezeptfreie Medikamente aus der Gruppe der H2-Rezeptor-Blocker verhindern ebenfalls die Bildung von Säure in der Magenwand. Diese Medikamente nimmt der Patient morgens und abends unabhängig von den Mahlzeiten ein. Auch H2-Rezeptor-Blocker sollten nicht nach Bedarf zum Einsatz kommen.

Antazida: Einnahme nach Bedarf möglich

Anders wirken die sogenannten Antazida. Sie eignen sich gut als Bedarfs-Medikation. Diese Medikamente hemmen nicht die Säureproduktion in der Magenwand, sondern binden bereits gebildete Säure im Mageninneren. Ihre Wirkung setzt schnell ein, hält aber nur wenige Stunden an. Da der Speisebrei selbst ebenfalls Säure bindet, ist eine Einnahme zwischen den Mahlzeiten empfehlenswert. Nachts bildet der Magen viel Säure. Die Expertin rät deshalb zu einer zusätzlichen Einnahme vor dem Schlafengehen. Um Wechselwirkungen zu vermeiden, sollten Patienten andere Medikamente frühestens zwei Stunden nach einem Antazidum einnehmen.

Gabriele Overwiening betont: „Ohne ärztlichen Rat sollten rezeptfreie Medikamente gegen Magenbeschwerden nicht länger als zwei Wochen eingenommen werden.“ Wer längere Zeit unter Sodbrennen leidet, sucht am besten einen Arzt auf, damit dieser die Ursache klärt. Denn die aufsteigende Magensäure schädigt mit der Zeit immer stärker die Schleimhaut der Speiseröhre, was unter anderem Speiseröhrenkrebs begünstigt. 

News

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Bisphosphonate richtig einnehmen
Bisphosphonate richtig einnehmen

Aufrecht und nur mit Wasser

Bisphosphonate stärken den Knochen und schützen dadurch vor Frakturen. Damit das klappt, müssen bei der Einnahme allerdings einige Regeln beachtet werden.   mehr

Kasse zahlt den Rauchausstieg
Kasse zahlt den Rauchausstieg

Nikotinersatz auf Rezept

Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwierig. Nikotinkaugummi oder -pflaster sowie Medikamente können dabei helfen. Seit August 2025 übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Tabakentwöhnungsprodukte – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Marien-Apotheke
Inhaber Heinrich Hallatschek
Telefon 08341/9 78 40
E-Mail marien-apotheke@t-online.de