Katheter-Behandlung bei Schlaganfall


Verfügbarkeit soll ausgebaut werden
Katheter-Behandlung bei Schlaganfall

Eine neue Katheter-Behandlung bewahrt viele Menschen mit schweren Schlaganfällen vor dauerhaften Behinderungen. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) möchte diese flächendeckend verfügbar machen.

Verstopft ein Blutgerinnsel ein Gehirngefäß, kommt es zu einem Schlaganfall. „Bei etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Schlaganfall-Patienten versuchen wir, das Blutgerinnsel durch die Infusion eines Medikaments in die Armvene aufzulösen“, erklärt Professor Dr. med. Darius Nabavi, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Vivantes Klinikum in Berlin-Neukölln.

Thrombektomie – Katheter entfernt Gerinnsel

Die medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels gelingt aber nicht bei sehr großen Gerinnseln, also bei Patienten mit besonders schweren Schlaganfällen. In diesem Fall bietet sich eine Thrombektomie an. Dabei führen die Ärzte einen schmalen Katheter in das Blutgefäß ein und ziehen den Blutpfropf mechanisch aus dem Gefäß, anstatt ihn medikamentös aufzulösen. Prof. Nabavi schätzt, dass in Deutschland jährlich etwa 10 000 Patienten für eine Thrombektomie in Frage kommen.

Katheter-Behandlung benötigt Spezialisten

Um eine Thrombektomie durchzuführen, braucht es jedoch eine besondere Ausstattung der Klinik und speziell ausgebildete Ärzte, sogenannte Neuro-Interventionalisten. Derzeit gibt es in Deutschland 264 von der DSG zertifizierte Stroke Units – spezielle Einheiten in Kliniken, die auf die Versorgung von Patienten mit Schlaganfällen spezialisiert sind. „Wir stellen bereits seit 2012 sicher, dass jede zertifizierte überregionale Stroke Unit mindestens zwei Neuro-Interventionalisten am Standort verfügbar hat“, sagt Prof. Nabavi. „Schlaganfall-Patienten, die in Deutschland rechtzeitig eine Stroke Unit erreichen, erhalten heute eine Behandlung auf sehr hohem Niveau.“

Verfügbarkeit in ländlichen Gebieten verbessern

Vor allem in ländlichen Gebieten sind diese Strukturen jedoch noch nicht gut ausgebildet. „Die Personalstruktur der überregionalen Stroke Units und neurointerventionellen Teams muss deshalb noch weiter gestärkt werden“, fordert  Prof. Nabavi. „Wir möchten rasch die organisatorischen Voraussetzungen für einen flächendeckenden Einsatz der Katheter-basierten Gefäßinterventionen in Deutschland schaffen.“

News

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Bisphosphonate richtig einnehmen
Bisphosphonate richtig einnehmen

Aufrecht und nur mit Wasser

Bisphosphonate stärken den Knochen und schützen dadurch vor Frakturen. Damit das klappt, müssen bei der Einnahme allerdings einige Regeln beachtet werden.   mehr

Kasse zahlt den Rauchausstieg
Kasse zahlt den Rauchausstieg

Nikotinersatz auf Rezept

Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwierig. Nikotinkaugummi oder -pflaster sowie Medikamente können dabei helfen. Seit August 2025 übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Tabakentwöhnungsprodukte – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.   mehr

Mit Yoga gegen Blasenschwäche
Mit Yoga gegen Blasenschwäche

Für Männer und Frauen geeignet

Eine Harninkontinenz schränkt die Lebensqualität der Betroffenen oft stark ein. Wer selbst etwas dagegen tun will, kann es mit Yoga versuchen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Marien-Apotheke
Inhaber Heinrich Hallatschek
Telefon 08341/9 78 40
E-Mail marien-apotheke@t-online.de