Kampf den Krankenhauskeimen


Routinetaugliche Tests entwickelt
Kampf den Krankenhauskeimen

Krankenhauskeime sind gefährlich und schwer zu bekämpfen. Nahezu 20 Prozent der Infektionen in Krankenhäusern verursacht ein Bakterium mit dem Namen MRSA. Die Hochschule Bremerhaven hat drei routinetaugliche Nachweismethoden für den Erreger entwickelt.

MRSA – ein gefürchteter Krankenhauskeim

Der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus oder kurz MRSA ist gegen nahezu alle Antibiotika resistent. Das Bakterium besiedelt Haut und Schleimhäute und verursacht eitrige Entzündungen. Vor allem in Krankenhäusern und Pflegeheimen löst es immer wieder Epidemien aus. Bisher sind MRSA-Tests nur bei chronisch Kranken mit Kathetern oder schlecht heilenden Wunden üblich. Das Team der Hochschule Bremen um Prof. Dr. Carsten Harms hat drei Nachweismethoden entwickelt, die ein routinemäßiges MRSA-Screening ermöglichen. Mit Hilfe dieser Verfahren lassen sich MRSA-Infektionen schnell erkennen, gezielt behandeln und damit schon im Keim ersticken.

Nachweis per genetischem Fingerabdruck

Wie jedes Lebewesen so verfügt auch das Bakterium MRSA über charakteristische Erbgutinformationen. Über diese lässt es sich so eindeutig identifizieren wie ein Straftäter über seinen Fingerabdruck. Biochemiker sprechen daher auch von einem genetischen Fingerabdruck. Ist der Patient infiziert, trägt er automatisch den Fingerabdruck des Bakteriums. Ein von Prof. Dr. Harms entwickelter, multiplexer PCR-Tests erfasst den genetischen Fingerabdruck innerhalb von drei Stunden direkt im Krankenhaus. Als Probe genügt ein Hautabstrich des Patienten. Das Verfahren ist so genau, dass es zwischen fünf verschiedenen MRSA-Subtypen unterscheidet.

Chemielabor im Chipformat

Für das zweite Testverfahren nutzt die Hochschule Bremen ein Chemielabor im Miniformat. Wird das Gerät mit Probenmaterial beladen, laufen automatisch verschiedene chemische Reaktionen ab.  Nach einer halben Stunde lässt sich das Ergebnis mit Hilfe eines Analysegeräts ablesen. Dieses so genannte Lab-on-Chip-System eignet sich vor allem für Situationen, in denen Genauigkeit und Schnelligkeit gleichermaßen gefragt sind, etwa bei der Einlieferung von Unfallpatienten in die Chirurgie.

Teststreifen als schnelle Lösung

Das dritte Verfahren besticht durch Einfachheit und Schnelligkeit. Zum Nachweis genügt ähnlich wie beim Schwangerschaftstest ein einfaches Teststäbchen. Laborpersonal und kostspielige Geräte sind nicht erforderlich und das Ergebnis erscheint innerhalb kürzester Zeit. Die Teststäbchen ermöglichen routinemäßige, flächendeckende MRSA-Screenings. Zusammen mit den anderen Innovationen der Hochschule Bremerhaven könnten sie schon bald einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des gefährlichen Krankenhauskeims leisten.

News

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Bisphosphonate richtig einnehmen
Bisphosphonate richtig einnehmen

Aufrecht und nur mit Wasser

Bisphosphonate stärken den Knochen und schützen dadurch vor Frakturen. Damit das klappt, müssen bei der Einnahme allerdings einige Regeln beachtet werden.   mehr

Kasse zahlt den Rauchausstieg
Kasse zahlt den Rauchausstieg

Nikotinersatz auf Rezept

Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwierig. Nikotinkaugummi oder -pflaster sowie Medikamente können dabei helfen. Seit August 2025 übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Tabakentwöhnungsprodukte – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Marien-Apotheke
Inhaber Heinrich Hallatschek
Telefon 08341/9 78 40
E-Mail marien-apotheke@t-online.de