Infekte bei Kleinkindern


Wie viele Infekte sind „normal“?
Infekte bei Kleinkindern

Kleine Kinder sind besonders häufig krank, denn ihr Abwehrsystem muss erst lernen, die verschiedenen Erreger auszuschalten. Doch wie viele Infektionen pro Jahr sind normal und wann sollten Eltern sich Sorgen machen?

Infektionen der Atemwege und des Darms

Die Häufigkeit von Infektionen bei Kleinkindern war eines der zentralen Themenschwerpunkte auf der diesjährigen Jahrestagung des amerikanischen Berufsverbands der Kinderärzte (American Academy of Pediatrics) vom 11. bis 14. Oktober 2014. Die US-amerikanische Kinderärztin Dr. Meg Fisher, vom Monmouth Medical Center in West Orange, berichtete: Bei Kindern unter zwei Jahren seien vier bis zehn Atemwegsinfektionen pro Jahr normal – und bis zu 13 Atemwegsinfektionen, wenn sie eine Gemeinschaftseinrichtung wie eine Krippe besuchen. Darüber hinaus entwickeln Kinder unter zwei Jahren in der Regel ein bis vier Magen-Darm-Infekte pro Jahr, meint die Expertin.

Warnzeichen für ein defektes Abwehrsystem

Laut Dr. Fisher können bestimmte Infektionen jedoch auf eine Abwehrschwäche oder eine Erbkrankheit hinweisen. Dazu zählt sie unter anderem mehrmals auftretende Hirnhautentzündungen, chronischen Durchfall, wiederkehrende Harnwegsinfektionen oder hartnäckige Haut- und Weichteilinfektionen. In diesen Fällen sei eine genauere ärztliche Abklärung zu empfehlen.

Dr. Stuart Abramson, Direktor der Abteilung Allergologie und Immunologie am Shanon Medical Center in San Angelo, Texas, ergänzte den Vortrag von Dr. Fisher um weitere Punkte, die Ärzte und Eltern aufhorchen lassen sollten. Dem Experten zufolge gelten als Warnzeichen für ein gestörtes Immunsystem:

  • Mindestens vier neue Infektionen am Ohr innerhalb eines Jahres.
  • Mindestens zwei schwere Nebenhöhlenentzündungen innerhalb eines Jahres.
  • Längerfristige Antibiotikaeinnahmen ohne signifikante Wirkung.
  • Mindestens zwei Lungenentzündungen innerhalb eines Jahres.
  • Wachstumsstörungen oder fehlende Gewichtszunahme bei Säuglingen.
  • Wiederkehrende, tiefe Abszesse der Haut oder in Organen.
  • Anhaltende Pilzerkrankungen von Haut oder Schleimhäuten.
  • Notwendigkeit, Antibiotika über Infusionen zu verabreichen.
  • Mindestens zwei sehr schwere Infektionen innerhalb eines Jahres, zum Beispiel Blutvergiftungen.
  • Primäre Immundefekte in der Familie.

News

Auf Borstenhygiene achten
Auf Borstenhygiene achten

Keimfalle Zahnbürste

Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.   mehr

Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht

Mythos entkräftet

Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.   mehr

Long-COVID bei Kindern
Long-COVID bei Kindern

Studie bestätigt

Long-COVID ist schon lange ein Thema bei Erwachsenen – doch sind auch die Kleinsten betroffen?   mehr

Bisphosphonate richtig einnehmen
Bisphosphonate richtig einnehmen

Aufrecht und nur mit Wasser

Bisphosphonate stärken den Knochen und schützen dadurch vor Frakturen. Damit das klappt, müssen bei der Einnahme allerdings einige Regeln beachtet werden.   mehr

Kasse zahlt den Rauchausstieg
Kasse zahlt den Rauchausstieg

Nikotinersatz auf Rezept

Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwierig. Nikotinkaugummi oder -pflaster sowie Medikamente können dabei helfen. Seit August 2025 übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Tabakentwöhnungsprodukte – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Marien-Apotheke
Inhaber Heinrich Hallatschek
Telefon 08341/9 78 40
E-Mail marien-apotheke@t-online.de